Wespen- und Bienengiftallergie
Bei einem Bienen- oder Wespenstich gibt das Insekt sein Gift in die menschliche Haut ab. Um die Einstichstelle kommt es zu Rötungen, Schwellung oder Juckreiz. In den meisten Fällen heilen diese Hauterscheinungen schnell wieder ab.Die Allergie
Einige Menschen leiden jedoch unter einer Allergie gegen Insektengift. Darunter versteht man eine übersteigerte Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems auf bestimmte Stoffe (Allergene) aus unserer Umwelt, im Falle der Insektenallergie also auf das Gift von Bienen und Wespen.
Symptome einer allergischen Reaktion:
- Übelkeit
- Schwächezustände
- Atemnot
- Ohnmacht, Schwindelgefühle
- Angst oder Verwirrung
Im schlimmsten Fall kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Dieser ist unter anderem durch einen lebensbedrohlichen Kreislaufkollaps gekennzeichnet. Brennen und Jucken an Handflächen, an Fußsohlen, im Rachen und an der Zunge, heftige Schluck- und Atembeschwerden, Schwächegefühl und Hitzewallungen können die ersten Anzeichen sein. Diese Reaktionen setzen meist schon Sekunden bis Minuten nach dem Stich ein. Bei einer allergischen Reaktion muß der Patient sehr schnell ärztlich betreut werden. Um im Notfall reagieren zu können, besonders bei Aufenthalten im Freien, wird der Arzt dem Patienten zusätzlich eine Notfallapotheke zusammenstellen.
Das Notfallset enthält vor allem eine Spritze oder ein Spray mit Adrenalin zur Bekämpfung der Atem- und Kreislaufbeschwerden, sowie Kortison und Antihistaminika. Eine andere Möglichkeit der Behandlung bei einer Bienen- oder Wespengiftallergie ist die Hyposensibilisierung. Der Arzt macht zuerst einen Allergietest, um genau herauszufinden worauf der Patient allergisch reagiert. In einer anschließenden Beratung wird entschieden, ob eine Hyposensibilisierung in Frage kommt. Bei dieser Methode wird das entsprechende Gift in stark verdünnter Form in langsam steigender Dosierung unter die Haut gespritzt. Dadurch wird das Immunsystem angeregt, Antikörper gegen das Gift zu bilden. So wird der Organismus mit der Zeit immer unempfindlicher auf das Gift. Ziel der Hyposensibilisierung ist es, die Empfindlichkeit des Allergikers auf Insektengift zu senken und möglichst lang haltenden Schutz zu gewährleisten. Der Therapieerfolg bei Wespen- und Bienengiftallergie liegt bei 90%.
Was tun nach einem Stich ?
- Sind Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gestochen worden, entfernen Sie den Stachel möglichst schnell.
- Den Stachel vorsichtig am besten mit einer Pinzette entfernen und nicht an der Einstichstelle kratzen. Dadurch kann es zusätzlich zu bakteriellen Infektionen kommen.
- Kühlen Sie die Stelle mit Eiswürfeln oder kaltem Wasser.
- Antiallergische Salben lindern den Juckreiz.
- Wenden Sie sofort Ihre vom Arzt verordnete Notfallapotheke an.
Was bietet Schutz - die besten Tips:
- Machen Sie keine hektischen Bewegungen, wenn sich eine Biene nähert.
- Gehen Sie im Gras nicht barfuß, denn Bienen und Wespen halten sich gerne am Boden auf.
- schützen Sie sich vor Insektenstichen mit langärmeligen Kleidungsstücken und Hosen, damit soviel wie möglich von Ihrem Körper bedeckt ist.
- Vorsicht bei offenen Getränkedosen - es könnte sich eine Biene darin verirrt haben.
- Stark duftende Kosmetik zieht Insekten ebenso an wie Schweiß.
- Grelle Farben und Blumenmuster auf Kleidern locken Insekten an.
- Süßigkeiten sollten nach dem Essen sofort wieder weggeschlossen werden.
- Insektenabweisende Mittel immer auftragen bevor Sie ins Freie gehen.
- Abfallkörbe im Freien locken Bienen und Wespen an. Vorsicht vor allem mit Kindern.
- Fenster in Ihrem Schlafzimmer geschlossen halten oder Insektengitter anbringen.
- Allergiker müssen in den Sommermonaten immer eine Notfallapotheke mitnehmen.
- Seien Sie vorsichtig beim Obstpflücken, da Wespen sich häufig in der Nähe von Fallobst aufhalten.